Historische Wanderung durch Lebus
Lebus, die alte Bischofsstadt liegt inmitten einer malerischen Landschaft. Der Fluss, seine günstige Furt und das direkt benachbarte Plateau waren für die Menschen ideale Siedlungsgebiete. So können wir an Hand von Ausgrabungen nachweisen, dass unser Gebiet schon vor über 3000 Jahren besiedelt war.
Unser Spaziergang beginnt an der Gaststätte Anglerheim, wo Sie einiges über die 775jährige Geschichte der Stadt Lebus, das Bistum und über das Lebuser Land erfahren. Die Route führt uns durch die Oderstraße, links die Oder rechts der steil ansteigende Bergrücken (der Burgberg 55m hoch). Wir kommen an der Oderfurt vorbei, wo sich einst die Handelswege kreuzten. In der Kietzer Straße befindet sich das älteste erhaltene Fachwerkhaus von Lebus. Im Fischerkietz lebten einst die wendischen Fischer. Der Fischerkietz wurde erst 1810 zur Stadt Lebus eingemeindet.
An der Kirche (1355 erstmals erwähnt, mehrfach abgebrannt, zuletzt 1801, wurde 1810 wieder eingeweiht) führt uns unsere Wanderroute den alten Bischofsweg zum Turmberg hinauf. Hier hat im 10. Jahrhundert eine Kastelan-Burg gestanden. Später nach der Gründung des Bistums Lebus hatte der Bischof seinen Sitz auf der Burg. Die Mauerreste und eine Schautafel lassen den Besucher die einstige Burganlage erahnen. Vom Turmberg haben wir eine herrliche Aussicht auf die untere Stadt und weiter über die Flusslandschaft in Richtung Frankfurt.
Der Weg führt uns weiter über den Schlossberg wo einst die Kathedrale (1236) gestanden hat. Nach 1523 ließ sich Bischof Blumenthal ein prächtiges Schloss erbauen, dass aber schon 1589 ein Raub der Flammen wurde. Auf Höhe des Poetensteiges bietet sich ein schöner Ausblick auf die Oderlandschaft und ins polnische Nachbarland.
Abwärts geht´s am Amtsgarten vorbei mit seinen alten Baumbeständen (Platanen) und Neuanpflanzungen in Richtung Förstergasse. Rechts erhebt sich die Silhouette des Pletschenberges mit seiner imposanten Steintreppe, die es sich lohnt zu besteigen, um unseren Blick über die Flusswiesen und den Höhenrücken der einstigen Neumark in Richtung Küstrin wandern zu lassen. Auf der linken Seite wo sich heute die Stufen zum Friedhof befinden, stand einst die älteste Kirche von Ostbrandenburg, die Petri-Kirche in der Piasten Fürst Mieszko mit seiner Frau bestattet sind. Durch den Hohlweg gelangen wir wieder zum Anglerheim.