Schloss zu Reitwein
Leider ist das Schloss nicht mehr vorhanden, es wurde 1962 abgetragen. Dieser Vorgang steht nicht allein da in der DDR, gab es doch in dieser Zeit eine regelrechte Kampagne gegen derartige Bauwerke. 1697 bis 1700 wurde der zweigeschossige Putzbau mit betontem Mittelrisalit und Giebelfeld sowie reich ornamentiertem Hauptportal unter den von Burgsdorffs errichtet. 1842 übernahm die Familie Finck von Finckenstein das Rittergut. Mitte des 19. Jahrhunderts kam es zur durchgreifenden Erweiterung des Gebäudes, wobei im Inneren eine alte Haupttreppe mit holzgeschnitzten Pfosten und der ebenerdige Festsaal mit ornamentierter barocker Stuckdecke erhalten blieben. Das Schloß wurde um 1850 mit dem südlichen Anbau erweitert. Zu dem Gut gehörten umfangreiche Gebäude, von denen heute nur noch zwei existieren. Der Preußenkönig Friedrich II. war wohl die bekannteste Persönlichkeit, die sich für mehrere Tage 1759 hier im Schloss aufhielt. Aber auch Theodor Fontane war ein Gast in diesem Schloss. Es muss ihm hier so gefallen haben, dass er zur Erinnerung dieses Gebäude gezeichnet hat. Aber nicht nur das, er legte die Haupthandlung seines Buches "Vor dem Sturm" in einem fiktiven Ort nahe Reitwein und beschreibt den Blick aus einem Schlossfenster auf den von der Morgensonne angestrahlten imposanten Kirchturm, der auf halber Höhe der Berge über den Baumkronen herausragt.